„Private Investoren haben die Möglichkeit, risikoarm Anlagestrategien zu verfolgen, die bislang institutionellen Investoren vorbehalten waren.“

„Kapital ist ein scheues Reh.“ Diese Aussage wird Karl Marx zugeschrieben. „Kapital … flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher Natur“, heißt es in seinem Hauptwerk „Das Kapital“. „Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn“, so Marx weiter. Wirklich? Warum investieren Kapitalgeber trotz verlockender Chancen dennoch nicht dort, wo gute Chancen auf Renditen und hohe Sicherheit bestehen, das eingesetzte Kapital wieder zurückzuerhalten? Der Grund für diese Zurückhaltung ist das Image, die Aura einen Investment-Segments. Der gute Ruf. Oder korrekter: Ein fehlender guter Ruf. Inzwischen, so sagen es alle Profis und Beobachter des Anlagemarktes geschlossener Sachwert-Investments, hat ein neues Image Einzug gehalten – es gilt Seriosität, Transparenz, Offenheit.

EXXECNEWS versucht in einer Reihe von Berichten, diesem neuen Image auf die Spur zu kommen. Wir präsentieren Ihnen eine Auswahl von Meinungen und Argumenten, die dieses neue Image manifestieren. Heute die von Alexander Schlichting, Vorstandsvorsitzendenr Project Beteiligungen AG eines Investmenthauses, und die von Vertriebs-Experten, den Vermittlern zwischen Investments und Investoren.

  1. Welches sind Ihrer Meinung nach die Ursachen für diesen Stimmungswechsel? Können Sie diesen Stimmungswechsel aus Ihrer Sicht bestätigen und woran lässt sich dieser feststellen?
    Schlichting: Durch die klaren Regulierungen des KAGB werden Transparenz und damit der Anlegerschutz gewährleistet. Das hatte und hat noch immer einen positiven Einfluss auf die Attraktivität der gesamten Sachwertbranche: Private Investoren haben dadurch die Möglichkeit, möglichst risikoarm Anlagestrategien zu verfolgen, die bislang institutionellen Investoren vorbehalten waren.“
  1. Haben Anlage-Anbieter zu diesem Imagewandel beigetragen?
    Schlichting: Die gesamte Branche hat entscheidend dazu beigetragen, dass Sachwerte wie Immobilien, Private Equity, Infrastruktur oder erneuerbare Energien immer gefragter geworden sind, indem die neuen Regularien professionell umgesetzt wurden. Es gab keinen Aufschrei oder gar öffentliche Aufrufe, das KAGB grundlegend zu überarbeiten oder gleich abzuschaffen. Jeder Beteiligte erkannte die Vorteile darin, sowohl für die Anleger als auch für den eigenen Vertrieb.
  2. Wie wurde die durchweg bessere Performance der Beteiligungsangebote seit 2013 in die Öffentlichkeit getragen, sodass Publikum und der „Vertrieb“ davon erfahren haben?
    Schlichting: Die breite Berichterstattung in der Fachpresse und den Publikumsmedien hat unserer Branche einen regelrechten Imageschub zum Positiven gegeben. Einen entscheidenden Anteil hatte außerdem der Umstand, dass klassische Anlagemöglichkeiten zuletzt keine nennenswerte Rendite boten und interessierte Anleger nach passenden Alternativen suchten. Wir waren ein Stück weit also auch „zur rechten Zeit am rechten Ort.
  3. Es gibt keinen Verband oder eine Berufsvereinigung der Emittenten, der mit „Wucht“ die neue Reputation der Branche permanent öffentlich kommentiert. Wie begründet sich also die neue Situation?
    Schlichting: Das ist tatsächlich etwas, das unserer Branche fehlt und worüber wir gemeinsam nachdenken sollten, ob und wie professionelle Lobbyarbeit aussehen kann. Gerade in weniger erfolgsverwöhnten Zeiten wie jetzt würden alle Häuser davon profitieren, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen.
  4. Wie wäre dieses Image weiter zu fördern?
    Schlichting: Bislang bedienen wir vor allem Anleger, die sich die Zeit nehmen und mit dem Thema Kapitalanlage intensiver befassen. Für Gelegenheitsanleger beispielsweise, die eher kleinere Summen investieren möchten, sind andere Anlagemöglichkeiten unserer Erfahrung nach „nahbarer“ und damit in deren Augen lukrativer: ETFs sind in aller Munde, von Immobilienfonds haben aber viele bislang immer noch kaum gehört. Das muss sich in unseren Augen ändern.
  5. Wie beurteilen Sie die Berichterstattung der Fach-Presse in diesem Zusammenhang?
    Schlichting: Die Fachpresse leistet eine zweifelsohne hervorragende Arbeit und räumt der gesamten Branche ausreichend Raum zur Berichterstattung ein. Dadurch, dass die Fachmedien für Anlageberater zur Pflichtlektüre gehören, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Bekanntheitssteigerung. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang, dass immer mehr Fachmedien alternative Kooperationsangebote im Portfolio haben und zum Beispiel Beilagen in renommierten Tageszeitungen platzieren.
  6. Welche Empfehlungen würden Sie geben, um vor allem neue Anlegerschichten von der Attraktivität dieser Branche als geeignetes Investment-Segment für das Publikum zu überzeugen?
    Schlichting: Die Hürden sind aufgrund der meist niedrigen Mindest-Investitionssumme nicht allzu hoch und man sollte es schlicht einmal ausprobieren. Im Gegensatz zum Aktienhandel ist das Risiko bei gleichzeitig stabilerer Rendite überschaubar. Die Investition muss allerdings genauso einfach werden wie bei anderen Anlagemöglichkeiten, die unkompliziert online oder sogar per App am Smartphone getätigt werden können.
  7. Welche Bedeutung hat die Öffentlichkeitsarbeit der Emittenten für diese und die künftige Entwicklung?
    Schlichting: Unsere Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig und notwendig. Sie dient der fortlaufenden und zielgerichteten Information unserer Zielgruppen und ist die Grundlage für gegenseitiges Vertrauen und Transparenz. Jetzt und in Zukunft.

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