Im Februar und März hat uns interessiert, wie das Momentum für Investments in Erneuerbare Energien ist. Wie wirkt sich die veränderte politische Landschaft auf die Erwartungen und das tatsächliche Investitionsverhalten der institutionellen Investoren aus?
Im Februar 2022 hat EXXECNEWS INSTITUTIONAL daher eine Befragung unter professionellen Anlegern durchgeführt, um deren Allokation in Investments in den verschiedenen Arten erneuerbarer Energien zu ermitteln. Die Befragung wurde online durchgeführt und per Mail und über diverse Social Media Kanäle adressiert. Im Nachgang wurden bei einzelnen Befragungsteilnehmern nochmals individuell nachgefragt.
Von den 136 Teilnahmen an der Befragung flossen 104 vollständige in die Auswertung ein.
Struktur der Befragten – Frage 1:

Von einigen der großen Befragungsteilnehmern wissen wir. Setzt man für die übrigen in den einzelnen Clustern jeweils ein Mindestvolumen an, so hat die Befragung ein Anlagevolumen von ca. 500 Milliarden Euro repräsentiert.
Executive Summary
Die Befragungsteilnehmer repräsentieren recht gut die Breite der verschiedenen Arten und Größen institutioneller Investoren in Deutschland. Sowohl große als auch mittlere und kleine Versicherungsunternehmen und Pensionsvermögen wurden befragt. Einige Großstiftungen haben teilgenommen.
Welche Ergebnisse der Befragung sind bemerkenswert?
Aktuelle Positionierung bei Investments in erneuerbare Investments
Die Befragten haben sich, je nach internen Kapazitäten und vorhandenem Know-how regional diversifiziert und inhaltlich auf die verschiedenen Teilassetklassen und Verbriefungsformen konzentriert. Nordeuropa hat mit 82 Prozent den Fokus in den vorhandenen Portfolien.
Die Schwerpunkte bei den investierten Energiearten liegen deutlich bei Wind (82 Prozent) und Photovoltaik (74 Prozent).
Investitionsneigung und zukünftige Schwerpunkte des Interesses der Investoren
78 Prozent der befragten Institutionen planen im Jahr 2022 Investitionen in Erneuerbare Energien.
Dabei zeigt sich besonders großes Interesse an Photovoltaik. Das ist sicher auch eine Ausprägung der Erwartungen, dass die neue Bundesregierung positive Rahmenbedingungen für solche Investments herstellen können. Schaut man sich die Ergebnisse sortiert nach Größe der Anleger an, so differenziert sich dieses Bild. Große Investoren haben durchaus auch intensives Interesse an den anderen Energiearten – insbesondere Wind offshore. Nicht zu korrespondieren scheint jedoch das große Interesse von Investoren an Investments in den Schwellenländern. Wir werden dies weiter hinterfragen.
Eine der Fragen beschäftigt sich mit der Wirkung der neuen Bundesregierung auf das
Investitionsklima in Erneuerbare Energie in Deutschland: Glauben Sie Deutschland wird mit der neuen Bundesregierung als Investitionsstandort für
Erneuerbare Energien interessanter? Mehr als 75 Prozent der Befragten glauben an diese positiven Impulse für Investments in
Erneuerbare in Deutschland. Dabei zeigt sich, dass die wenigen Skeptiker eher von Institutionen mit einem geringeren Anlagevolumen kommen.
Frage 2: Sind Sie in Erneuerbare Energie investiert?

Noch dominiert die Direktinvestition die Investmentlandschaft. Diese Betrachtung ist jedoch nach den verschiedenen Größen der Investoren stark unterschiedlich. Grundsätzlich ist zu erkennen, dass die Investoren mit zunehmender Größe stärker auf indirekte Investments auf – oft hauseigenen – Investmentplattformen setzen. Dachfonds und Direktinvestments überwiegen bei kleineren und mittelgroßen Investoren.
Frage 3: Welche erneuerbare Energiearten sind in Ihrem Portfolio?

Auch die Diversifizierung über die verschiedenen Energiearten gewinnt mit der Größe der Investoren an Bedeutung. Nachfragen bei einzelnen Investoren ergeben die Erkenntnis, dass die hier gezeigten Ergebnisse Volumen-gewichtet deutlich anders aussehen. Wir werden das in der Folgebefragung im kommenden Jahr als Frage mit aufnehmen.
Frage. 4: Welche Energiequelle ist für Sie perspektivisch am attraktivsten?

Um pointiertere Antworten zu erhalten, haben wir bewusst nur eine Antwort zugelassen.
Das Momentum für PV-Investments ist ausgeprägt. Insbesondere die vielen überwiegend auf den heimischen Markt ausgerichteten Investoren sehen hier zukünftig Potenzial – trotz niedriger Renditen. Auch hier ergibt die Nachfrage bei Investoren eine pragmatische Erklärung. Das Handhaben komplexer Investments ist von Kapazität, Kenntnis und regulatorischen Anforderungen geprägt.
Viele Investoren in Deutschland sind nur mit begrenzten Kapazitäten ausgestattet und wünschen sich generell mehr Investitionsmöglichkeiten „um den Kirchturm“. Einige Investoren sehen auch in der Wasserkraft erhebliches langfristiges Potenzial.
Frage 5: In welchen Regionen sind Sie investiert?

Die unter Frage 4 getroffenen Aussagen spiegeln sich auch besonders in der bereits vorhandenen regionalen Allokation. Auch hier weicht die Volumen-mäßige Aussage sicher von diesem Ergebnis ab. Großes Potenzial für PV besteht in einer Vielzahl von großen Projekten in Nordamerika. USA (smiley face) und Kanada (Rockies) an der Grenze zu den USA bieten hier besonderes Potenzial.
Frage 6: Welche Regionen sind für Sie perspektivisch interessant?

Auch hier nötigen wir die Befragten, sich auf eine Region festzulegen. Uns hat das deutliche Interesse an den Emerging Markets erstaunt.
Eine Ursache hierfür versuchen wir in den kommenden Wochen zu finden und werden berichten.
Frage 7: Was ist für Sie die größte Herausforderung bei Investitionen in Erneuerbare Energien?

Nur indirekt werden interne Gründe – wie Kapazitätsengpässe und fehlende Kenntnisse – zur Hürde. Sehr deutlich bestätigen auch sehr große Investoren, dass regulatorische Anforderungen das Tempo von Investments in den Private Markets insgesamt die größte Herausforderung darstellen.
Kapazitätsengpässe waren daher auch die meistgenannten Aspekte, die unter „Sonstiges“ angeführt wurden.
Frage 8: Planen Sie 2022 Investitionen in Erneuerbare Energien?

Dieses Ergebnis spiegelt alle Investorengruppen und – größen wider.
Frage 9: Glauben Sie Deutschland wird mit der neuen Bundesregierung als Investitionsstandort für Erneuerbare Energien interessanter?

Eine der Fragen beschäftigt sich mit der Wirkung der neuen Bundesregierung auf das Investitionsklima in Erneuerbare Energie in Deutschland:
Mehr als 75 Prozent der Befragten glauben an diese positiven Impulse für Investments in Erneuerbare in Deutschland. Dabei zeigt sich, dass die wenigen Skeptiker eher von Institutionen mit einem geringeren Anlagevolumen kommen.